Verkehrsversuch Luzernerring

Im Luzernerring kam es immer wieder zu Konflikten zwischen Auto- und Velofahrenden, 2021 ereignete sich hier ein tödlicher Unfall. Von April bis November 2023 evaluierte der Kanton deshalb auf dem Luzernerring eine andere Spuraufteilung zugunsten des Veloverkehrs. Es zeigte sich jedoch, dass diese zu langen Rückstaus führt, die Verspätungen beim Öffentlichen Verkehr verursachen. Vor allem aber lösten sie erheblichen Ausweichverkehr aus. So nahm der Verkehr auf der Strassburgerallee um zwei Drittel zu. Für die Kinder, die hier zur Schule gehen, stellte der Mehrverkehr ein nicht hinnehmbares Risiko dar. Der Kanton sah sich daher veranlasst, den Verkehrsversuch in dieser Form abzubrechen. Er hat die Planungen für durchgehende Velomassnahmen an die Hand genommen, die baulich realisiert werden müssen. Zudem wird der Kanton alternative und bessere Velorouten realisieren, beispielsweise vom Bachgraben ins St. Johann (via Oltingerstrasse, Bungestrasse und Gustav Wenk-Strasse). Bis dahin ergreift der Kanton auf dem Luzernerring Übergangsmassnahmen.

Zum einen hob er vorübergehend den bisherigen Velostreifen auf, der an der Kreuzung Luzernerring / Burgfelderstrasse abrupt endete. Nun müssen sich die Autofahrenden bei den Velofahrenden und beim Bus einordnen, die zuvor auf einer gemeinsamen Velo-/Bus-Spur unterwegs sind. Was zunächst nach einem Nachteil für die Velofahrenden klingt, hat den Vorteil, dass die Velofahrenden aktuell nicht mehr vortrittsbelastet ihren Velostreifen verlassen müssen – sie können durchgehend auf einer Spur fahren. Damit wird eine weitere gefährliche Situation vermieden: Bisher überholten Autofahrende im Bereich der Kreuzung oft noch Velofahrende, die auf dem Velostreifen unterwegs waren. Da dieser aber nach der Kreuzung endet, kam es dort zu gefährlichen Konflikten. Das ist mit der gemischten Spur nicht mehr möglich. Auch andernorts in der Stadt teilen sich die Velofahrenden aus Platzgründen die Spur mit den Autofahrenden, so beispielsweise auf der viel befahrenen Nauenstrasse beim Bahnhof SBB.

Einige Teile des Verkehrsversuchs haben sich bewährt. Diese werden beibehalten. So wurde die sogenannte Verflechtungsstrecke verlängert – also jene Strecke, auf welcher die Fahrzeuge nach der Kreuzung Zeit haben, die Spur zu wechseln. Da dies nun ohne Hektik geschehen kann, können die Autofahrenden besser auf die Velos achten. Zudem wurden die Ampeln nach der Kreuzung des Luzernerrings mit der Burgfelderstrasse besser aufeinander abgestimmt, so dass der Verkehr insgesamt flüssiger verläuft und die Velofahrenden von längeren Grünzeiten profitieren.

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Ursprüngliche Situation

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Aktuelle Übergangslösung