Nachfragesteigerung im ÖV

Der Regierungsrat und die BVB wollen den Öffentlichen Verkehr für die Fahrgäste attraktiver gestalten und legen hierfür einen Massnahmenplan vor.

Der ÖV soll für die Fahrgäste attraktiver werden

Der Öffentliche Verkehr ist bei den Baslerinnen und Baslern beliebt: Täglich sind rund 350'000 Fahrgäste in den Trams und Bussen der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) unterwegs. Dennoch sind die Einsteigerzahlen im gesamten Tarifverbund Nordwestschweiz seit 2015 leicht rückläufig. Mit dem Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 ist die Nachfrage im ÖV regelrecht eingebrochen. Der Regierungsrat und die BVB wollen dem entgegenwirken. Deshalb haben das Bau- und Verkehrsdepartement und die BVB gemeinsam Massnahmen erarbeitet, die dazu beitragen, neue Fahrgäste für den ÖV zu gewinnen. Als Basis diente eine Marktanalyse, welche die BVB 2018 und 2019 durchgeführt hat. Drei Ziele stehen hierbei im Zentrum:

  • Die Tram- und Busverbindungen müssen schneller werden. Die derzeit nicht befriedigende Geschwindigkeit des ÖV ist ein Faktor, warum die Nachfrage nach ÖV-Leistungen zurückgeht und alternative Verkehrsmittel in Anspruch genommen werden.
  • Das Fahrausweis-Sortiment muss kundenfreundlicher werden. Die Fahrgäste wünschen nicht nur attraktivere Preise, sondern auch innovative digitale Angebote. Sie möchten unkompliziert reisen und möglichst mit einem einzigen Ticket unabhängig von Verbundgrenzen und Transportunternehmen unterwegs sein können.
  • Die Fahrgäste sollen verschiedene Verkehrsmittel problemlos kombinieren können. Bereits heute besteht dieses Bedürfnis und es wird weiter zunehmen. Der Kanton als Eigner hat die BVB beauftragt, das Thema proaktiv zu verfolgen und die Zusammenarbeit mit anderen Anbietern intensiv zu prüfen.

Der ÖV im Raum Basel muss fit für die Zukunft werden. Hierfür braucht es bedeutende Investitionen in die Angebote und die ÖV-Infrastruktur. Dies gilt nicht nur für den Tram- und Busverkehr, sondern auch für den Bahnverkehr, wo insbesondere die trinationale S-Bahn ausgebaut werden soll. Die Stärkung des ÖV deckt sich mit den verkehrspolitischen Zielen des Kantons und trägt sowohl in der Stadt als auch in den umliegenden Gemeinden zur Lebensqualität bei. Im ÖV-Programm 2022-25 (Kapitel 4) zeigt der Regierungsrat auf, wie er den ÖV in der Agglomeration Basel weiterentwickeln und neue Fahrgäste gewinnen möchte.

Den vollständigen Bericht zur Nachfragesteigerung im ÖV finden Sie hier: Bericht

Nach der Pandemie: ÖV gewinnt weiter an Bedeutung

Von zentraler Bedeutung wird sein, trotz des vorübergehenden Nachfragerückgangs die Attraktivität des ÖV-Angebots zu erhöhen. Zu folgern, dass aufgrund der aktuellen Nachfrage im ÖV das Angebot entsprechend reduziert werden könne, wäre ein fataler Trugschluss und würde zu einer „Abwärtsspirale“ führen. Ganz im Gegenteil: Es braucht bedeutende Investitionen ins ÖV-System, sowohl in die Angebote wie in die Infrastruktur, um den ÖV für die Zukunft gut aufzugleisen. Ohne Investitionen wird sich die Schere von Aufwand und Ertrag im ÖV immer weiter öffnen und das Verkehrssystem wird immer schlechter funktionieren.

Gemäss nationalen und regionalen Entwicklungsprognosen wird die ÖV-Nachfrage in Städten und Agglomerationen in den nächsten Jahrzehnten markant zunehmen, um die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen. Dieses Potenzial gilt es möglichst rechtzeitig und umfassend abzuschöpfen. Die Potenziale der Zukunft liegen weniger in den innerstädischen Verbindungen als vielmehr in peripheren städtischen Entwicklungsarealen und in der stadtnahen Agglomeration.

 

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