Pilotprojekt «Smarte Strasse»: Neue Technologien im Test für die Stadt von morgen

Eine Ladestation für E-Fahrzeuge an einem Stromverteilkasten, neuartige Sensoren zur Messung der Luftqualität, des Verkehrslärms sowie zur automatischen Messung der Auslastung von öffentlichen Parkplätzen: So sieht das Smart-City-Pilotprojekt «Smarte Strasse» aus, mit welchem der Kanton den Einsatz innovativer Technologien zur Datenerhebung im öffentlichen Raum testet.

Neuartige Sensoren vereinfachen und verbessern die Datenerhebung im öffentlichen Raum. Sie messen beispielsweise die Wasserqualität, Luftqualität oder Verkehrsfrequenzen und übermitteln die Daten an die zuständigen Verwaltungsstellen. Damit können Informationen in Echtzeit für Anwendungen im Alltag nutzbar gemacht werden.

Dazu werden im Pilotprojekt «Smarte Strasse» verschiedene Technologien im öffentlichen Raum getestet.  «Smarte Technologien versprechen schon lange ein grosses Potential um Ressourcen zu sparen und Energie effizienter einzusetzen. Jetzt wird es konkret. Mit der «Smarten Strasse» wollen wir für alle nachvollziehbar testen, ob sie in unserem Alltag wirklich einen Mehrwert bringen», so Regierungspräsident Beat Jans.

Im Pilotprojekt «Smarte Strasse» wird die Auslastung von Parkplätzen mit Hilfe von Sensoren erhoben. Je nach Ergebnis könnten solche Erhebungen dereinst dazu dienen, die Parkraumbewirtschaftung weiter zu entwickeln. Neue, preiswerte Sensoren ermitteln die  Luftqualität oder über einen längeren Zeitraum den Lärm einzelner Fahrzeuge. Damit soll es zukünftig auch möglich sein, ein genaueres Bild von der Zusammensetzung des Verkehrslärms zu erhalten.

Schliesslich sind die Industriellen Werke Basel (IWB) daran, Alternativen für das Aufladen von E-Fahrzeugen im öffentlichen Raum zu finden. Dafür testet sie im Rahmen dieses Pilotprojekts, ob Stromverteilkästen als Ladestationen nutzbar sind. Die Sensoren selber benötigen ebenfalls Strom: So wird in der «Smarten Strasse» geprüft, inwiefern die Strassenbeleuchtung für den Strombedarf von Sensoren genutzt werden kann. Sollte dies möglich sein, würden für zukünftige Sensor-Anwendungen nur minimale Eingriffe im öffentlichen Raum erforderlich.

Die «Smarte Strasse» umfasst einen Strassenabschnitt an der Gundeldingerstrasse auf der Höhe des Margarethenparks. Insgesamt werden dort an fünf Standorten Sensoren installiert. Die Test-phase hat im Februar 2022 begonnen und dauert rund ein Jahr. Sollten sich die Technologien und die alternativen Ladestationen im Projekt bewähren, könnten diese in einem zweiten Schritt auf ein grösseres Stadtgebiet ausgerollt werden.

Wer erhebt welche Daten und wozu?

Technologien zur Datenerfassung sind im öffentlichen Raum oft kaum zu erkennen. Die Bevölke-rung sieht nicht, welche Daten von welcher Stelle und zu welchem Zweck erhoben werden. Um die Transparenz zu erhöhen, werden im Projekt «Smarte Strasse» die Sensoren sowie die Daten, die damit erfasst werden, vor Ort mit Piktogrammen und QR-Codes leicht verständlich sichtbar gemacht. Die erhobenen Daten sind für die Öffentlichkeit frei zugänglich und nutzbar. Die Fachstelle OGD veröffentlicht und visualisiert dafür die Daten auf dem Datenportal Basel-Stadt unter https://data.bs.ch.

Um die rechtmässige Verwendung von Daten sicherzustellen, wird der kantonale Datenschutzbeauftragte im Projekt laufend beigezogen.

Smart City Lab Basel: Gemeinsam Neues testen 

Die Kantons- und Stadtentwicklung als Partnerin des Smart City Labs Basel leitet das Pilotprojekt «Smarte Strasse». Das Smart City Lab Basel auf dem Wolf-Areal ist eine gemeinsame Initiative der SBB und des Kantons Basel-Stadt. Dort werden seit 2019 an neuen Lösungen in den Themenfeldern Gebäude, Mobilität und Citylogistik gearbeitet. Das Lab verfolgt die Grundidee, dass Innovationen dort entstehen, wo unterschiedliche Akteure mit ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen zusammenkommen. In ihrer Funktion als Partnerin des Labs initiiert, koordiniert und begleitet die Kantons- und Stadtentwicklung entsprechende Pilotprojekte im Kanton.

 

www.entwicklung.bs.ch/smarte-strasse

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