Erreichbarkeit als Standortfaktor

Geschäftiges Treiben in der Bahnhofshalle

In einer zunehmend globalisierten Welt wird eine gute Erreichbarkeit immer wichtiger: Je besser erreichbar eine Region ist, desto stärker kann sie am wirtschaftlichen Wachstum teilhaben. Das Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Economics berechnet die Erreichbarkeit von Regionen mittels quantitativer und international vergleichbarer Analysen.

Hierbei unterscheidet es drei Kategorien: die Erreichbarkeit aus der ganzen Welt (global), aus anderen Regionen Europas (kontinental) und aus anderen Regionen der Schweiz (regional). Die Erreichbarkeitsmodelle von BAK Economics basieren auf dem Ansatz aktivitätsbasierter Gravitationsindikatoren; in allen Analysen wird das regionale Brutto-Inland-Produkt (BIP) der Zielregionen als Aktivitätsparameter zur Gewichtung der Reisezeiten verwendet. Dabei wird die relative Veränderung des BIP gegenüber dem Schweizer Durchschnitt betrachtet.

Schweizer Regionen sind gut erreichbar

Die Erreichbarkeit der Schweizer Regionen ist sehr gut. Die geografisch günstige Lage relativ nahe am wirtschaftlichen Zentrum Europas und eine gut ausgebaute Infrastruktur mit hervorragendem Serviceangebot sichern diesen Standortvorteil für die Schweiz.

Regionale Erreichbarkeit: Basel liegt auf Platz 2

Die neusten Zahlen von BAK Basel Economics zeigen, dass die regionale Erreichbarkeit in der Schweiz seit 2005 deutlich besser geworden ist. 2022 ist sie in der Schweiz nach der Stagnation aufgrund der Corona-Pandemie wieder angestiegen. Die höchste Erreichbarkeit aller 26 Kantone weist der Kanton Zürich auf, gefolgt vom Kanton Basel-Stadt, der diese zweite Stelle sowohl im Individual- wie auch im öffentlichen Verkehr einnimmt.

Die Erreichbarkeit von Basel nahm im Vergleich zu 2020 ab, ist aber wieder auf dem Niveau von 2018. Der Grund liegt beim regionalen BIP, das während der Pandemie wegen der Pharmaindustrie in Basel besonders hoch war, danach aber wieder auf das normale Niveau sank. Sowohl auf der Schiene wie auch auf der Strasse sind zwischen 2020 und 2022 die Reisezeiten in Basel länger geworden. Dies liegt beim Schienenverkehr insbesondere an der Baustelle Liestal und beim Strassenverkehr daran, dass nach der Pandemie wieder mehr Fahrzeuge unterwegs sind.

Globale und kontinentale Erreichbarkeit nach der Corona-Pandemie

Im November 2022 erhob BAK Economics letztmals die globale und kontinentale Erreichbarkeit. Die Wirtschaft hat sich von der Corona-Pandemie erholt, dafür ist die Erreichbarkeit wegen dem Ukraine-Krieg leicht zurückgegangen. Wegen dem Überflugverbot über Russland verlängerte sich die Reisezeit in den asiatischen Raum.

Nachdem Basel 2020 vorübergehend 10%-Punkte der globalen und 20%-Punkte der kontinentalen Erreichbarkeit verlor, erhöhte sich die Erreichbarkeit im 2022 wieder um 5%-Punkte resp. 12%-Punkte.

Fazit: Basel ist nach wie vor sehr gut erreichbar

Basel ist sehr gut erreichbar, auch wenn die Reisezeit nach Asien zugenommen hat. Die Bahn- und Strassenverbindungen nach europäischen Destinationen bewirken eine sehr gute Erreichbarkeit in Europa.

Regional ist Basel auch nach der Corona-Pandemie hervorragend erreichbar: Ein sehr starkes BIP, zu dem insbesondere die boomende Pharmaindustrie beisteuerte, ein attraktiver öV-Fahrplan und die nicht allzu grosse Strassenbelastung steuerten dazu bei, dass sich die regionale Erreichbarkeit 2022 wieder auf dem Vor-Corona-Niveau befindet.

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Quelle: BAK Economics www.bak-economics.ch
100 = gewichteter Durchschnitt aller einbezogener Regionen (global, kontinental), resp. der Schweiz (regional)